Benutzeranmeldung

Sie verlassen die TRILOGOS-Website Deutsch. Möchten Sie auf die englische Website wechseln?

NEWSLETTER Dezember 2018

Advent - Zeit für Rückblicke

Liebe Trilogos Freunde
 
Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende zu. Das erinnert uns leise an den Zyklus des Lebens, der wichtig für die Erhaltung unserer Lebendigkeit und Entwicklung ist. Etwas Altes strebt dem Ende zu, damit etwas Neues entstehen kann. Ohne diesen Zyklus gibt es keine Entwicklung auch wenn das uns ab und zu Angst einflösst. Betrachten wir das Ganze genauer, erkennen wir, dass ohne diesen Prozess alles in Starrheit und Dumpfheit versinken würde.
Diese Adventszeit ist eine Einladung um Eigen-Inventur zu machen. Was will ich liegenlassen, was will ich ändern? Wer solche Veränderungen in der Adventszeit und vor allem in den ersten 7 Tagen des neuen Jahres einleitet (bitte schriftlich niederschreiben = hat mehr Kraft), geniesst den Vorteil einer ganz besonderen Kraft und Stütze für deren Umsetzung.
 
Die Trilogos Stiftung ist ganz aktiv in einem solchen Veränderungsprozess involviert. Dr. Michael Weiss hat über 18 Jahre mit und für die Trilogos Stiftung gearbeitet. Wir gratulieren ihm zu seiner neuen Aufgabe als Professor der Pädagogik an der Universität in Norwegen. Geniessen Sie Einblicke in seine Erfahrungen mit der Trilogos Methode, die er uns freundlicherweise zusammengestellt hat. 
 
Das neue Jahr wird viele neue und spannende Neuerungen in der Trilogos Stiftung bringen. Zum Beispiel schon bald einen Kurzfilm. Die neue amerikanische Webpage ist bereits online. Sie dürfen gespannt sein. Weitere Details erhalten Sie im nächsten Newsletter.
 

Hier ein paar persönliche Worte von Linda Vera Roethlisberger, der Stiftungsgründerin.

 
Liebe Trilogos Freunde,
Lieber Michael
 
Als Erstes möchte ich dir, lieber Michael, für dein Vertrauen in meine Arbeit und deine Treue über die vielen Jahre danken!
 
Die gemeinsamen 18 Trilogos Jahre waren von unzähligen wertvollen, ernsten, lustigen, lehrreichen und auch einigen unvergesslichen Ereignissen geprägt! Für mich als Begleiterin deiner diversen Trilogos Ausbildungen – sowie als Kollegin bei und mit der Trilogos Arbeit.
 
Hier einige Meilensteine:

  • als du Student an der Uni Wien und gleichzeitig in Zürich in der Trilogos Grundschulung warst, öffneten mir deine Bemühungen die Tür zur philosophischen Fakultät. 

Gerne erinnere ich mich weiter an:

  • deine erste Psychometrie-Übung als Aspirant Zertifikat 1 in München.
  • deinen Impuls-Vortrag und die Demonstration deiner medialen Fähigkeiten als Aspirant Zertifikat 2 an der Uni Tübingen (Symposium‚ Transformation des Religiösen - Lebenskunst, Ethik, Bildung).
  • Arosa - am ‚World Spirit Forum’. 
  • die sinnliche und übersinnliche Nilfahrt mit täglichen Workshops auch zusammen mit mir. 
  • Die gemeinsame Reise zur Kontrolle verschiedener Lehrerkonferenzen in Peshawar/Pakistan vom Hilfswerk für afghanische Flüchtlinge.
  • dein Rigorosum anlässlich deiner Dissertationsprüfung ‘Wir können nicht nicht glauben’ an der Uni Wien.
  • dein Engagement als Herausgeber der wissenschaftlichen Reihe »In Spirit« innerhalb des TRILOGOS Verlag.
  • und dann als Aspirant Zertifikat 3: Dein 4-jähriges Engagement mit deinem ‘Trilogos-PsyQ®Netz’.
  • die Buchpräsentation von deiner Trilogos Diplomarbeit –in Steyr AT (deiner Heimatstadt) in einer Buchhandlung, wo du im Jahr 2000 die Trilogos Methode entdeckt hast und vieles, vieles mehr. 

Alles unvergessliche Momente- Erinnerungen bleiben!

In den letzten Jahren durfte ich dich vor allem als wertvollen Kollegen kennen lernen. Für deine unermüdlichen Einsätze, deine Hilfe und Unterstützung als Trilogos online-Lesegruppen-Organisator Berlin, als Mentor und Supervisor, als Trilogos Trainer in Zürich, Bern, Berlin etc. – sowie als Leiter der Aus-/ Weiterbildung - danke ich sehr. Ebenso für deine unzähligen Benevol-Stunden für die Trilogos Stiftung!
 
Mit einem weinenden Auge lasse ich Dich ziehen - mit einem Lachenden wünsche ich dir von ganzem Herzen schon bald einen guten Start an der University of South-East Norway als ausserordentlicher Professor am Institut für Pädagogik.
Mit mir freuen sich der Trilogos Stiftungsrat sowie die Geschäftsführung und alle TrilogosianerInnen. Wir alle sind dankbar, dass du uns im Advisory Board weiterhin erhalten bleibst, ebenso als Trilogos Trainer und interner Prüfungsexperte. 
Alle Trilogos Freunde und Studenten dürfen sich auf dich im März 2019 freuen: dann wirst du wieder bei uns in Zürich weilen und einen Trilogos Trainingstag anbieten. Ich werde mit dabei sein und freue mich schon heute aufs Wiedersehen mit euch allen. 

Aber zuerst kommen die Festtage. Dir lieber Michael und deiner Familie, sowie Ihnen/Euch – liebe Trilogos Freunde und Studenten – wünsche ich eine besinnliche und genussvolle Adventszeit, frohe Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2019.
 
Mit herzlichen Adventsgrüssen, 
Ihre Linda Roethlisberger
 
 
Michael Weiss schreibt über seine Erfahrungen:
 
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Trilogos Freunde!
 
So wie jede Reise aus mehreren Etappen besteht, so auch die Lebensreise. Das Trilogos war eine solche Etappe auf meiner.
 
Wo begann diese und weshalb beginnt nun eine neue?
Angefangen hat alles im Jahr 2000 mit einen Erlebnisvortrag von Linda Roethlisberger an meinem Heimatort Steyr. Zuerst wollte ich nicht recht an diesen Vortrag, entschied mich aber dann sehr kurzfristig doch dafür. Eine Entscheidung, die eine wichtige Weiche in meinem Leben stellte, wie sich noch weisen sollte. Ich war 24.
 
Heute bin ich 42. Fast die Hälfte meines bisherigen Lebens war also Trilogos ein Teil davon. Und sogar ein ganz essentieller – ein mich als Mensch formender und bildender. Die Trilogos Diplomausbildung als ein jahrelanger Lernprozess – ein Individuationsprozess – hat mich in meiner Persönlichkeit gefestigt, gestärkt aber auch oft genug (heraus)gefordert. Und dafür bin ich schlicht tief dankbar, denn ganz offen kann ich sagen: Ich wäre nicht der, der ich heute bin, wäre das Trilogos nicht gewesen.
 
So manch Außenstehende konnten nicht recht verstehen, weshalb ich mir das eigentlich antat – eine Ausbildung, die offensichtlich zu nichts Konkretem führt, keinem akademischen Grad, keiner offiziellen Fähigkeitsbescheinigungen oder ähnlichem. Und genau das sehe ich heute – als Leiter der Trilogos Aus- und Weiterbildung, der ich die letzten Jahre war – als eines der größten Probleme unserer Zeit: Die Muße zur Bildung ist uns abhanden gekommen, und einem Zwang nach Ausbildung gewichen. „Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir“ hieß es zu meiner Kindheit. Heute müssten wir sagen „Nicht für das Leben, für den Beruf lernen wir“. Wenn aus Lernprozessen keine unmittelbaren Leistungsvorteile erwachsen, so werden diese gleich fundamental in Frage gestellt. Bildung ist auf Ausbildung reduziert, Lernfreude auf Selbstoptimierung.

Das Trilogos ist hier seit jeher einen anderen Weg gegangen. Nicht nur setzte es auf sog. non-formales Lernen (mit allen Kursen und Seminaren), sondern vor allem auch auf informelles Lernen, also einem Lernen das der Lebensschule selbst entspringt. Lernergebnisse und Lernerfolge mittels der Trilogos Methode können nicht so leicht quantifiziert werden. Sie können aber vom Einzelnen umso mehr erfahrenwerden, etwa im Überwinden von Flugangst, im Empfinden von Selbstsicherheit in der Kommunikation, in einer gesteigerten Empathiefähigkeit, um hier nur wenige Beispiele zu nennen. Obschon das Trilogos seit 2000 mehrere Wandlungen vollzogen hat (z.B. Wechsel der Lokalitäten, Transformation der Grundschulung in einen autodidaktischen Lehrgang, der Übergang von einer GmbH zu einer Stiftung, ...), so ist es  immer am Individuationsprozess des einzelnen orientiert gewesen. Und dieser Prozess ist etwas einzigartiges, individuelles. Er kann einfach nicht in einen allgemeinen Lehrplan gefasst werden.  
 
Dieser Einsicht treu bleibend war das Trilogos deshalb schon immer anders als die meisten Ausbildungsangebote. Das Trilogos führt damit eine uralte Tradition weiter, die ihre Ursprünge in der Antike hat, nämlich: Bildung im Sinne von paideia(woraus sich der Begriff Pädagogik ableitet). Paideiabedeutet soviel wie Selbst-Bildung und damit gemeint ist das Entwickeln einer reifen Lebenshaltung. Und dies kann nicht in eine formalisierte Ausbildung gepresst werden, selbst wenn sie mehrjährig wäre, handelt es sich dabei doch um ein im wahrsten Sinne des Wortes um lebenslanges Lernen bei dem das Leben selbst das Curriculum darstellt. 

Bildungsstätten mit einer derartigen Ausrichtung wie das Trilogos, gibt es heute leider wenige. Weshalb ziehe ich mich aber dann aus dem operativen Tagesgeschäft und als Leiter der Aus- und Weiterbildung zurück? Kurz gefasst, ich habe an der University of South-East Norway eine Stelle als außerordentlicher Professor in Pädagogik erhalten – und ich folge damit einem inneren Ruf, meiner Be-rufung, der zu folgen ich am Trilogos gelernt habe. Vieles wird sich für mich in den nächsten Monaten ändern, aber auch für das Trilogos. Nicht so sehr wegen meinem Rückzug, sondern vor allem durch den Transformationsprozess in dem sich die Stiftung zurzeit befindet. Einige unserer Bildungsangebote werden bald schon ein professionelles autodidaktisches „Kleid“ tragen. Sie werden vorwiegend digital verfügbar sein sowie auch einem Englischsprachigen Publikum zugänglich sein. Und letztlich hilft dieser Schritt der Trilogos Methode um ein Stück weiter unabhängig von jenen zu werden, die diese Methode bisher weiter trugen. Und diese Eigenständigkeit – mit Erfolg – wünsche ich der Trilogos Methode herzlich!
 
Was nun bleibt für mich sind also nicht nur eindrückliche Erfahrungen, sondern auch die Neugier wie sich die Zukunft der Stiftung gestaltet. Bleiben Sie also auf dem Laufenden und schauen Sie in den nächsten Monaten immer wieder auf unserer Website vorbei. Es wird sich lohnen!
 
Mit besten Grüssen,
Michael Weiss

TRILOGOS im Dezember 2018

© TRILOGOS STIFTUNG 2012. Alle Rechte vorbehalten | Letzte Aktualisierung 17.04.2024