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Wolfgang Herrmann, D, 2011

Arzt und Psychologe, Professor für Sprachmedizin, Univ.-Prof. Dr. Dr., Leiter des Instituts für Psycholinguistik und Didaktik der deutschen Sprache, Goethe Universität Frankfurt (Main)


 

«Linda Roethlisbergers Trilogisches Modell steht demnach in einer Jahrhunderte lang entwickelten Tradition.»

"Der Versuch, das dualistische Menschenbild des Platonischen (frühen) Mittelalters zu überwinden, manifestierte sich monistisch, deistisch, atheistisch – schließlich epiphänomenal – und triadisch bzw. tetradisch. Linda Roethlisbergers Trilogos-Modell steht demnach in einer Jahrhunderte lang entwickelten Tradition.

Es zeichnet sich vor allem durch die Praxis des Hellempfindens aus (Hellsehen, Hellhören, Hellfühlen etc.); und diese Praxis geht in den immer wieder alarmierenden Begriff der “Realität” ein. Paul Watzlawick hat in einem seiner Bücher die provozierende Frage gestellt: “Wie wirklich ist die Wirklichkeit?” Ob Sturm und Drang oder Naturalismus, ob Realismus schweizerischer, deutscher oder russischer Art, neue Sachlichkeit – selbst Surrealismus, Moderne und Postmoderne – sie alle bieten Ansätze zur Besinnung auf die sogenannte Wirklichkeit. Konrad Lorenz hat gezeigt, dass jede Tierart so viel von der Wirklichkeit “weiß”, wie mit dem Überleben vereinbar ist; und im neuen Jahrtausend scheint es für den Menschen mit dem Überleben vereinbar – also nicht krankhaft-schizophren – zu werden, dass man die Vision Verstorbener, geistiger Helfer und Schutzengel in das Erlebnis der sog. Wirklichkeit einbezieht. Die großen Vorbilder des mönchischen Lebens haben dies schon seit Jahrtausenden versucht. Vielleicht weist uns Linda Roethlisberger den Weg ins neue Zeitalter einer alltäglichen Jenseits-Bewusstheit.

Für die empirische Erkundung durch wiss. Studien ist die Seele seit jeher ein Rätsel. Darum hat die akademische Psychologie des 20. Jahrhunderts auf die Thematisierung des Seelischen geradezu verzichtet (z.B. “Black Box”). Linda Roethlisberger hingegen bemüht sich, den Anschluss an die neue “transpersonale” Psychologie (Belschner 2007) zu finden. Der starke Praxis-Bezug der Trilogos-Methode erbringt den Vorteil, dass die Entwicklung der Spiritualität empirischer Untersuchung zugänglich gemacht wird. Erste Schritte lassen auf eine wiss. Psychologie hoffen, die wieder etwas von der Seele versteht."

 


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