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Elementi 04: Portrait

Josef Peterer – Im Einsatz für das Wohl der Mitmenschen

Aus dem Leben eines Drogisten

ELEMENTI: Was waren die wichtigsten Marksteine, die Sie diesen Weg gehen liessen?

JOSEF PETERER: Die wichtigsten Marksteine, die mich auf diesen Weg begleiteten, waren mein Elternhaus. Auf dem Bauernhof hatte ich früh die Gelegenheit, mit meiner Grossmutter Heilkräuter zu sammeln und die Natur als Kind kennenzulernen. 1939 wurde der Hof meiner Eltern von der Maul- und Klauenseuche heimgesucht. Ich durfte damals mit meinem Vater die kranken Tiere pflegen. Wir pflegten die Tiere mit Naturund Hausmitteln, so konnten wir sie über die Runde bringen und vor dem Schlachthaus retten. Als Ältester musste ich mit meiner Mutter viel in Haus und Stall oder auf dem Feld mithelfen, da mein Vater in den Aktivdienst einrücken musste. Meine Mutter kurierte die Familie mit einfachen Hausmitteln, da kein Geld für Arzt und teure Medikamente vorhanden war. Ich bin als Kind in einem alten Bauernhaus aus dem 15. Jahrhundert mit wenig Komfort aufgewachsen. Liebe Eltern umsorgten uns acht Kinder und wir genossen einen grossen Freiraum in der Natur und Umgebung von Haustieren.

Die Grossverteiler verkaufen heute nichtrezeptpflichtige Mittel. Wo sehen Sie hier Ihre Chance?

Wenn heute die Grossverteiler Medikamente verkaufen, dann frage ich mich, wo sie die Zeit zur Ausbildung für das Personal hernehmen, um der Kundschaft eine fachkompetente Beratung zu bieten. Meine Chance besteht im Zuhören sowie in individueller und persönlicher Beratung, in Geschäftsräumen mit Atmosphäre, geschultem Personal, das den Kunden kompetent beraten kann, freundlich und zuvorkommend bedient und Zeit für den Kunden und sein Anliegen hat.

Inwiefern unterscheidet sich Ihre Arbeit von der Arbeit anderer Drogisten?

Im Unterschied vielleicht zu andern Berufskollegen ist es mir gelungen, Spezialitäten zu schaffen, Eigenmarken zu kreieren, von hervorragender Wirkung und Qualität, die man nur bei uns kaufen kann und dadurch den Kunden an uns bindet. Ich konnte ein Image schaffen, für das ich fast 40 Jahre gearbeitet und investiert habe. Durch Vorträge in Gruppen und Vereinen, sowie durch laufende Weiterbildung konnte ich im Beruf immer auf dem neuesten Stand sein. Ich lebe mit meinen Mitarbeitern, welche kompetent beraten und zur freundlichen Dienstleistung bereit sind. Dadurch fühlt sich der Kunde von der Drogerie Peterer angezogen.

Seelisch-geistige Gesundheit – wie kann man sie erlangen und/oder erhalten?

Der Mensch ist nicht teilbar. Er ist ein Ganzes. Der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele. Alle drei sind unmittelbar miteinander verbunden. Ist ein Teil krank, so werden auch die andern notleidend. Um im Leben glücklich, zufrieden und heil zu sein, ist daher die Harmonie aller drei Teile notwendig. Ich spreche absichtlich nicht von gesund, sondern von heil. Unter Gesundsein versteht man landläufig nur körperlich gesund sein. Heil sein ist der übergeordnete Zustand der Harmonie in allen drei Systemen. Der menschliche Organismus ist mehr als die Summe seiner Zellen. Aktivieren wir die ungenutzten Energien, werden dadurch intuitive Kräfte freigesetzt. Gedanken sind Kräfte, die wir positiv und nutzbringend für uns einsetzen sollten. Gedanken können über unsern Erfolg oder Misserfolg, über Gesundheit oder Krankheit mitentscheidend sein. Zum Beispiel wirken Affirmationen wie Wunder - Es geht mir besser - Ich bin ruhig und voller Vertrauen in die Gesundung - Ich fühle mich von Stunde zu Stunde gestärkt und kräftiger

Welchen Stellenwert messen Sie der Komplementärmedizin bei?

Warum gehen Mensche in Vorträge, die etwas über Komplementärmedizin aussagen und kommen motiviert, begeistert und bereit, etwas für sich und ihre Gesundheit zu tun, heraus? Ihnen wird hier etwas vermittelt, was über das rein Stoffliche hinausgeht. Sie lernen, sich als Ganzes zu sehen und zu begreifen, dass Rauchen und Drogen nicht nur den Körper, sondern auch den Geist schädigen. Wenn Menschen motiviert werden können, für die Gesundheit wieder Eigenverantwortung zu übernehmen, hat das Auswirkungen auf das ökonomische System für unser Land. Wenn immer mehr Menschen entdecken, welche Chancen zum Heilsein in allen Dimensionen durch die Komplementärmedizin, für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden gegeben sind, wird sich auch die etablierte Medizin nicht verschliessen können. Das Ziel der Komplementärmedizin muss es sein, den Menschen körperlich, seelisch und geistig gesund zu machen. Komplementär heisst nicht gegen, sondern miteinander mit der Schulmedizin.

Mediale Schulung: Was messen Sie ihr für einen Stellenwert bei?

Ich persönlich messe der medialen Schulung einen hohen Stellenwert bei. Wir können dabei lernen, uns als Kanal zu öffnen und erweitern dadurch unsere aussersinnlichen Wahrnehmungen. Je besser der Mensch medial geschult ist – es werden im Laufe der Zeit die verschiedensten Formen der aussersinnlichen Wahrnehmung ausgebildet, wie zum Beispiel Hellsehen, Hellhören, Hellfühlen – je besser die mediale Schulung, desto resonanzfähiger ist die Aufnahmebereitschaft von Botschaften aus neuen Dimensionen und Sphären.

Wie unterscheidet man den “guten” Heiler vom Scharlatan?

Ein guter Heiler stellt immer den Menschen in den Vordergrund, sucht die Verbindung zwischen Körper, Seele, Geist und ist vom Wunsch beseelt, dem Hilfesuchenden ehrlich beizustehen, nach bestem Wissen und Gewissen. Ein Scharlatan kann das nicht und somit ist ein Heilerfolg zum vornherein ausgeschlossen. Die Interessen sind nur auf das Materielle bedacht und haben entsprechend kurze Beine.

Wie würden Sie die Tätigkeit des Drogisten in Abgrenzung zu Apothekern, Heilpraktikern und Ärzten sehen?

Der Drogist übt seinen Beruf hauptsächlich in der Gesundheitsvorsorge, Beratung und Empfehlung von Präparaten, welche frei verkäuflich sind, aus. Der Drogist ist dank seiner hochstehenden Berufsausbildung (Tech.-Stufe) vom Gesetz berechtigt, rezeptfreie Arzneimittel herzustellen, zu verkaufen und zu empfehlen. Der Apotheker ist zuständig für rezeptpflichtige Medikamente und der Arzt für die Diagnose. Letzterer verschreibt die Medikamente, welche der Patient in der Apotheke besorgen muss und die meistens von der Krankenkasse bezahlt werden. Alle beteiligten Ärzte, Apotheker, Drogisten müssen miteinander, im Interesse und zum Wohle der Patienten und Kunden wirken, nicht gegeneinander.

Welchen Ausbildungsweg würden Sie einem Berufsinteressenten empfehlen?

Jedem jungen Menschen, der sich für den Drogistenberuf interessiert, Freude an der Natur und im Umgang mit Menschen hat, empfehle ich, in einer guten Drogerie zu schnuppern, um auch die Vorund Nachteile, die es in jedem Beruf gibt, kennenzulernen.

Welche eigene Vorstellung von Vorbeugung bzw. Heilung, unter Verwendung und Kombination welcher Mittel und Wege, vertreten Sie?

Der Mensch will zum Menschen und als Mensch behandelt werden. Nicht nur als Maschine oder ausgeklügelter Organismus. Am Krankenbett entscheiden nicht die Lehrmeinungen, sondern, wer heilt hat recht. (M.Furrlemeier) Mit Respekt für alle Menschen, die sich ehrlich für das Wohl der Mitmenschen einsetzen.

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