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Elementi 03: Medialität und Lebensschule

Reihe von Linda V. Roethlisberger

Wir meinen, dass wir in der Lebensschule ständig auf der Suche nach Gewissheit sein müssen, dass uns diese Suche einen Misserfolg nach dem anderen einbringt und dass wir keine Wahl haben … meinte nicht Goethe bereits “es irrt der Mensch – so lange er sucht?”

Nach was suchen wir denn eigentlich, was wollen wir finden? Das grosse Glück? Was bedeutet denn Glück für Sie – was bedeutet es für mich?

Das Glück hat oft Flügel – kaum ist es da, ist es uns auch schon wieder entschwunden… Das Glück motiviert uns, es zu suchen, ihm zu folgen: der Weg ist das Ziel.

Der Suchende entdeckt – Schritt für Schritt – dass eigentlich gar nicht im Glück, sondern im persönlichen Erarbeiten des inneren Friedens und der Harmonie, aus deren Schoss das Glück immer wieder neu geboren wird, die Seele mit der Zeit immer besser ihre Ruhe, Ausgeglichenheit und Zufriedenheit mit sich selber und dadurch mit ihrer Welt findet.

Das Grundgesetz aller Sucher der Lebensschule lautet also: Finde Dich selbst!

Die Energie, die Lebenskraft, die unseren Willen immer wieder in Einklang mit dem höheren Willen bringt – und zwar nach der uralten Dreiteilung Körper (Materie) – Seele (Energie) – Geist (Information) – führt uns zu unserem Ziel.

Wir haben alle schon erlebt, dass einem nur anhand eigener Erfahrungen seine Irrtümer in der Lebensschule aufgezeigt werden können: Was ist letztlich das menschliche Leben anderes als Erfahrungen zu sammeln ... Lebenserfahrungen sollen uns Spiegelbild sein. Sie wollen als symbolische Hilfsmittel uns immer wieder herausfordern, uns mit unserem persönlichen Gewissen zu verbinden, das letztlich ein Teil vom grossen Wissen oder höchsten Bewusstsein ist.

Ist es demzufolge die Verbindung – die Religio – unseres Verstandes und Gefühls zu unserer inneren Wahrheit, zum persönlichen Gewissen, je nach bereits erarbeitetem Bewusstsein, die uns eine Vorstellung über die jeweilige Wahrheit, respektive persönliche Wirklichkeit kreiert? Gibt es deshalb soviele Wahrheiten wie es Menschen gibt?

Lassen wir uns stetig an den Urquell unseres persönlichen Lebensstromes führen und leben wir dadurch die Hingabe an die höhere Führung? Wir setzen uns immer wieder ernsthaft mit unserem Gewissen auseinander und lassen uns somit vom persönlichen und überpersönlichen Willen auf unserem Weg führen. Ist es diese Arbeit an oder in sich selber, die uns immer besser in Einklang mit uns und unserer Welt bringen lässt?

Es ist die mutige Pionierarbeit der Entfaltung der medialen, ausser- oder innersinnlichen Anlagen, die es uns ermöglicht, auf der persönlichen Ebene immer wieder und bewusster eigene Schattenseiten in unseren inneren Welten, in unserem Gewissen, zu erkennen und ins Licht zu transformieren – bis wir uns innerlich und dadurch auch äusserlich immer ausgeglichener, harmonischer, lichtvoller fühlen und dank rechter Einsicht verantwortungsbewusste Absichten kreieren.

Dank der überpersönlichen Ebene entdecken wir immer tiefere oder höhere, innere und äussere Zusammenhänge – ein stilles Verständnis, warum ein Geschehnis so und nicht anders sich entwickeln kann – entsteht… unser mediales Mentalbewusstsein erwacht.

Aus der praktischen Lebensschule wissen wir, dass die grosse Wahrheit oder das letzte Wissen leider nicht in eine Formel gebracht werden kann… es gibt doch so viele Wege, die ans selbe Ziel führen. Die japanischen Zenmeister raten in diesem Sinn: “Suche nicht nach der Wahrheit, trenne Dich nur von Deinen Meinungen”.

Als inkarnierte Wesen finden wir nur durch die achtsame, verantwortungsvolle, praktische Umsetzung im Alltag unser eigenes Paradies auf Erden: “Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können”, meinte T.S. Eliot – um vielleicht irgendeinmal “wissen” zu können, zufrieden und dadurch im Hier und Jetzt glücklich zu sein.

Surfen wir also immer bewusster und aufmerksamer zwischen Himmel und Erde – zwischen Ebbe und Flut – auf unserem Weg zu immer wieder neuen Erkenntnissen, und vergessen wir dabei im Chaos den Schutz und den höheren Sinn der kosmischen Ordnung nie. Viel Freude in der Lebensschule!

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