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Elementi 07: Fortschritt

Der innere Wandel zum segensvollen äusseren Fortschritt

Wie kommen wir aus dem Sinkflug heraus zu neuen hoffnungsfrohen Ufern?

Wir stehen in einer der gewaltigsten Umbruchsphasen der Menschheit. Viele der bisherigen Wertesysteme sind zusammengebrochen. Wir leben in einer Zeit des irritierenden schnellen Wandels. Woran soll sich der Mensch noch halten? Viele fühlen sich hilflos. Können wir überhaupt noch Vertrauen in die Zukunft haben? Und die fast überbordende Informationsflut in Kombination mit dem Zeitdruck führt unter anderem zu Nervositäten, zur Überreizung bis zu Aggressionen und auch Frustrationen. Die innere Lebensqualität vieler sinkt.

 

  1. Müssen wir im Sinkflug bleiben?
  2. Wie sind wir überhaupt hineingerutscht?
  3. Und gibt es Möglichkeiten, wieder herauszukommen?

Vorab möchte ich zu Frage 3 sagen, dass wir die kreative Kraft in uns haben, um das jeweils Bessere zu kreieren. Ja, wir können in eine bessere Zukunft gehen. Aber wie?

 

Zu Fragen 1 und 2

Das Negative hat es zu allen Zeiten immer gegeben. Das seriöse Studium geistiger Gesetzmässigkeiten zeigt, dass im Sinne einer Bewusstseins-Evolution der REIZ DES BÖSEN notwendig ist, denn ohne das «sogenannte» Böse wäre das jeweils Bessere und Höhere nicht erkennbar und somit auch nicht erstrebenswert und nicht erreichbar. Dies heisst aber nicht, das Tragische bewusst zu kreieren. Wer über irgendetwas bedrückt ist und die Sehnsucht zur Änderung hat, der sollte zuallererst realistisch die belastende Situation sich bewusst machen.

Nun bin ich unter anderem in den über 30 Jahren meiner Forschungsarbeit und meiner Studien auf dem Gebiet der philosophischen Geisteswissenschaft der Frage nachgegangen, wie denn überhaupt all das Belastende und das Tragische immer wieder entsteht. In einem Artikel kann ich nur unvollkommene Stichworte aufführen:

Zuerst einmal ist es eine geistige Tatsache, dass alles, was ist, aus der Idee, der Kraft unserer Gedanken und Visionen, entstanden ist, zum Beispiel das Haus, das Auto, die Pyramide, technische Errungenschaften usw. Sie sind die sichtbaren Produkte unserer unsichtbaren Ideen und Visionen, die zu Strategien wurden und zum Schluss zum Endprodukt führten, das nunmehr auf unser Leben einwirkt. Also: das UNSICHTBARE, die nicht beweisbare geistige Idee, kreiert das SICHTBARE: das beweisbare Produkt oder die erlebbare Situation, zum Beispiel Krieg.

In der jahrtausendealten ehrwürdigen philosophischen geisteswissenschaftlichen Geschichte wird durch grosse Eingeweihte der Antike, ebenso durch namhafte Philosophen und sogar durch einige der heutigen Naturwissenschaftler auf die ALLES GESTALTENDE MACHT DER GEDANKEN hingewiesen: Der Gedanke, die Vision, sind die Bausteine des Schicksals. Und so wurden in den früheren Geheimschulen die Schüler in «die Kunst der GEDANKEN-KULTUR » eingeweiht.

Mit der enormen konzentrierten Macht ihrer Gedanken konnten sie ganz erstaunliche Leistungen und Phänomene bewirken, die der heutige Mensch als Wunder bezeichnen würde, da er kein Wissen mehr von der alles bewirkenden Gedankenkraft hat.

Wo wird Wissen gelehrt? In der Schule. Wir gehen zehn Jahre und länger zur Schule und lernen im öffentlichen Schulsystem nichts über die schicksalsgestaltende Macht der Gedanken. Wir lernen nicht, wer denn überhaupt denkt. Der Mensch mit seinem Gehirn? Das Gehirn kann nicht denken, wie der Nobelpreisträger Professor Sir John Eccles als Neurologe und sein Kollege Wilder Penfield an der Mc Gill-University in Montreal feststellen und damit nur die uns vorliegende Weisheit der Jahrtausende bestätigen. Denn es ist das ICH des Menschen, das denkt. Der Biologe Otto Julius Hartmann schreibt darüber ausführlich; er ist sowohl Natur- als auch Geisteswissenschaftler.

Im denkenden ICH liegt das Mysterium des menschlichen Seins. Und das ICH ist rein geistiger Natur, das, wie Sir John Eccles ausführt, sich «vorübergehend des Gehirns bedient, aber selbst unabhängig vom Gehirn, also unabhängig vom Körper ist».

Durch die mangelnde Wissensvermittlung im Schulsystem über den realen geistig-seelischen Urgrund des Menschen, über Sinn und Bedeutung des menschlichen Seins und durch die fehlende seriöse Aufklärung über die wirkende Macht der Gedanken, ist es wenigen bekannt, dass jeder Gedanke, jede Einbildung, Vision wie auch jedes wahrgenommene Bild und auch jede Situation vom Unterbewusstsein – als Aspekt der Seele – gespeichert wird.

Und jeder wird nun rückwirkend von diesen inneren Speicherungen inspiriert, im Sinne ihrer Qualität weiter zu denken und entsprechend zu handeln. Der Mensch wird also zu einem hohen Prozentsatz von seinem Unterbewusstsein manipuliert, ohne dies zu wissen, denn es fehlt ihm die umfassende Aufklärung darüber.

Und nun ist es von ausschlaggebender Bedeutung, welche qualitativen Eindrücke in unserem Unterbewusstsein gespeichert werden. Gedanken, Phantasien wie auch z.B. die Szenen des Fernsehens, jetzt auch des Internets, sind die sogenannte «Software», der geistige «input» – um es in der heute so vielen vertrauten Computersprache auszudrücken. Unsere Handlungen – inspiriert bis manipuliert vom Unterbewusstsein – sind der «output». Somit sind alle unsere Handlungen und Produkte nur die SPIEGELBILDER unserer inneren Gedanken, die ständig vom Unterbewusstsein gefärbt werden.

Diese kurze, skizzenhafte Darstellung entspricht genau den geistigen Gesetzmässigkeiten. Solange der Mensch seine Seele wiederholt mit brutalen und anderen angsterzeugenden Szenen z.B. des Fernsehens füttert, werden diese nun in ihm gespeicherten und wirkenden Bilder ihn rückwirkend manipulieren im Sinne dieser belastenden, negativen Bilder assoziativ zu denken. Je nach Mentalität des Einzelnen werden in ihm Skepsis, Misstrauen, Ängste, Aggressionen oder Depressionen gefördert.

Und aus dieser seelischen Situation heraus reagiert der Mensch im Privat- wie im Berufsleben und erzeugt so die «Qualität seines Lebens». Hinzu kommt die Tatsache, dass alles, was oft wiederholt ausgeführt wird, sowohl im Denken, Reden wie auch Handeln zu einer «zwanghaften» Gewohnheit werden kann. Wieviele kämpfen, um sich z.B. von der Gewohnheit des Rauchens zu befreien? Die Gewohnheit ist zur Sucht geworden. So können wir auch von einer Fernsehsucht reden, inzwischen auch von einer «Handy-Sucht», Arbeitssucht, Abwechslungssucht usw. Der Mensch hat seine Freiheit an die Sucht verloren. Wenn wir nun von Kindesbeinen an immer wiederholt durch Eltern, Lehrer und allgemein durch die Gesellschaft hören, dass es im Leben vorwiegend um PROFIT geht, um äussere Werte also – warum wir intelligent sein sollen, um Profit zu erringen – so wurden wir geistig und seelisch mit dem Profitdenken gefüttert, so dass in vielen die machtvolle Gewohnheit gewachsen ist, vieles allein unter dem Gesichtspunkt des Profits zu bewerten, selbst die Mitmenschen. Viele sind süchtig nach Profit, den wir natürlich alle benötigen. Benötigt der Mensch nur Profit, nur äussere Werte? Solange wir «glauben», dass der Mensch nur Körper ist, solange benötigt er auch nur äussere Werte. Und hier ist die Gefahr, dass wir durch die Sucht nach einseitig äusseren Werten wie zum Beispiel Image, Macht, Geld in den Exzess hineingeraten können, der zerstörend wirken kann. Viele Anzeichen hierfür sind heute bereits vorhanden.

Zu Frage 3

Gibt es Möglichkeiten, aus der Misere wieder herauszukommen? Könnte eventuell das Angebot und die praktische Umsetzung auch von inneren Werten eine mögliche Hilfe sein? Warum streben wir nicht mehr nach «inneren Werten» wie z.B. Güte, Warmherzigkeit, Integrität, freundschaftliches, rücksichtsvolles Miteinander? Das Lehren und das Praktizieren dieser inneren Werte setzt das Wissen voraus, dass der Mensch nicht nur aus Körper besteht, sondern auch aus Seele und Geist.

Ein umfassendes Wissen über die geistig-seelische Existenz des menschlichen Seins liegt uns seit Jahrtausenden bis zur heutigen Zeit zu Füssen. Wenn wir dieses Wissen wieder aufnehmen und ins Schulsystem «gleichwertig» zu den anderen Fächern integrieren, so bieten wir uns selbst wie den kommenden Generationen die grossartige Chance, innere, höhere geistige Werte in unser Denken und Handeln einfliessen zu lassen, aus denen dann neue, erfreuliche Situationen für Mensch und Umwelt entstehen können.

WIR HABEN DIE ZUKUNFT SELBST IN DER HAND. Es erfordert allerdings Kraft, Ausdauer und Disziplin, ein kultiviertes Denken, Reden und Handeln zu üben, denn WAS DER MENSCH DENKT, WIRD ER AUCH ERNTEN.

Je intensiver der Einzelne sich das Wissen von seiner inneren geistigen Grösse erringt, das Wissen, dass das Höchste Göttliche Prinzip in jedem verborgen ruht, und je inniger er beginnt, diese innere Schöpferkraft zu lieben, umso mehr schöpferische Kraft und Freude gewinnt er, seinen Alltag segensvoll-erfolgreich zu gestalten – in freundschaftlichem Miteinander. Sicher lohnt sich dafür jeder Einsatz. Mit Hoffnung und Vertrauen können wir dann in eine bessere Zukunft gehe.

Anmerkung der Redaktion

In Adligenswil-Luzern ist Margarete Friebe zu Hause. Sie leitet seit 25 Jahren regelmässig Seminare im In- und Ausland. Neben vielen Artikeln hat sie auch fünf Bücher geschrieben. Vorträge von Margarete Friebe im Kongresshaus Zürich, Seiten-Eingang Gotthardstrasse, jeweils um 20 Uhr: 27. Oktober und 14. Dezember 1999.

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