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Elementi 19: Aus der Schule - Göttinnen in jeder Frau

Vortrag "Psychologie einer neuen Weiblichkeit" von Jean Shinoda Bolen

Vortrag am 27.06.03 von Ina von Streit, Studentin des TRILOGOS und Anwärterin für das Zertifikat I

Ina von Streit führte den Abend ein, indem sie preisgab, warum sie dieses Buch für ihren ersten Vortrag am TRILOGOS gewählt hatte. Sie sei am Entdecken der verschiedenen Qualitäten in ihr, die die Göttinnen, beschrieben im Buch von Jean Shinoda Bolen, repräsentieren. Ihre augenblickliche Lebenssituation als alleinerziehende Mutter rufe ihr das Hin- und Hergeworfensein zwischen den beiden Göttinnen Demeter und Hestia wach.

Ihr bietet der Inhalt dieses Buches Hilfe zur Selbsthilfe, d.h. zum Aktivieren, Akzeptieren und Leben aller Teile der Göttinnen in sich. Sie möchte von Wertungen Abstand nehmen und anerkennen, dass alle Eigenschaften in ihrer Polarität das irdische Leben bereichern und notwendig seien auf dem Weg der menschlichen Entwicklung und Erkenntnis.

Ina von Streit versteht es ausgezeichnet, den Anwesenden aus der Vielschichtigkeit des Buches Wesentliches zu übermitteln. Mit der Unterteilung der Göttinnen in: Jungfräuliche Göttinnen, verletzliche Göttinnen und alchimistische Göttin, wird fassbar, dass beim ehrlichen Betrachten des eigenen Wesens ein Archetyp die Hauptrolle spielt, dass aber alle Eigenschaften in uns Frauen angelegt sind.

Zu den Jungfräulichen Göttinnen der griechischen Mythologie gehören Artemis, Göttin der Jagd, Athene, Göttin der Weisheit, und Hestia, Göttin des Herdes und des Tempels. Auf die Psychologie der Frau bezogen, verkörpern diese drei Göttinnen Unabhängigkeit und Aktivität. Sie verfolgen Interessen, lösen Probleme und entfalten ihre Talente. Die drei verletzlichen Göttinnen sind Hera, Göttin der Ehe, Demeter, Göttin der Kornfelder und Persephone, bekannt als Königin der Unterwelt.
Ihrem Mythos entsprechend wurden diese drei von männlichen Gottheiten beherrscht und gedemütigt Diese drei Archetypen sind besetzt vom Wunsch nach einer Beziehung und nicht vom Wunsch nach Leistung und Åutonomie. Die alchimistische Göttin, Aphrodite, Göttin der Liebe und der Schönheit ist inspiriert von der Dicht- und Redekunst. Sie wurde nie in die Opferrolle gedrängt und litt nie.Sie mass gefühlsmässigen Erfahrungen mit andern mehr Bedeutung zu als der eigenen Unabhängigkeit (s. jungfräuliche Göttinnen) oder dauernden Bindungen (s. verletzliche Göttinnen).

Nun sind es aber deren Qualitäten viele, die sich wiedersprechen und unweigerlich zum gelegentlichen Aufruhr in den Frauenseelen führen, wie dies schon früher auf dem Olymp der Fall gewesen sein soll.

Hier weist Ina von Streit auf die Möglichkeit hin, sich mit den Göttinnen in uns hin und wieder an einen Tisch zu setzen und in aller Ruhe ihren Stimmen Einlass in das Innere zu gewähren. Mit diesem Tun kann spürbar werden, wie der Konkurrenzkampf wegfällt, und es von den Umständen und den zu lösenden Aufgaben abhängt, welche Göttin gerade die Führung übernimmt.

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