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  • Elementi 24: Aus der Schule - Vertrauen

    Vortrag von Tönet Töndury / Freitag, 12. November 2004

    aufgeschrieben durch Therese Stieger Molina, Küsnacht

    Vertrauen und Misstrauen sind in unserem Alltag allgegenwärtig. Wir verschenken und erwarten diese jeden Tag. So fragt der Referent eine Zuhörerin, was ihr beim Absitzen auf den Stuhl durch den Kopf "schoss". Sie dachte an nichts, sondern setzte sich ganz vertrauensvoll ab.

    So vertrauen wir sehr oft unkontrolliert im Alltag. Seit einigen Jahren wird jedoch das kontrollierte Vertrauen in unseren Arbeitsalltag integriert. Noch nie profitierten so viele Firmen vom Wunsch nach allseitiger Kontrolle. So spricht man immer mehr von QM resp. Qualitätskontrolle oder Qualitäts-Management. Dies führt in Firmen zur Zertifizierung nach ISO Normen und die elektronische Branche boomt dank ihrer Kontrollanlagen. Die Sicherheitsfirmen profilieren sich mit ihren starken Männern und Frauen um das grosse Geschäft mit dem Vertrauen und dank der Forschung wird die riesige Kriegsindustrie immer wichtiger.

    Die Vertrauenswürdigkeits - Abklärung wird immer mehr delegiert. Der Geschäftsbe-richt wird durch die Kontrollstelle überprüft, die zertifizierten Betriebe bestätigen ihren Kunden, dass die verwendeten Materialien einwandfrei sind und sie somit ein solventer Geschäftspartner sind.


    So lautet doch ein bekanntes Sprichwort immer noch: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

    Erinnern wir uns an die 3 K, die fast überall benutzt werden:
    kommandiert - Es werden Vorschriften erlassen.
    kontrolliert - Ohne Kontrolle wäre es ein blindes Vertrauen.
    korrigiert - Dies wäre sehr sinnvoll, wird jedoch meistens vergessen.

    Diese 3 K wenden schon die kleinen Knirpse im Kindergarten oder die Grossmütter bei ihren Enkeln an. All zu oft lernen wir jedoch nicht, richtig zu korrigieren.

    Korrektur soll keine Strafe, sondern Hilfe bei der Verbesserung sein. Wenn wir Vertrauen erhalten, fühlen wir uns gestärkt, wogegen uns Misstrauen schwächt.

    Was bedeutet demzufolge, Vertrauen zu schenken?
    Wir übergeben volle Information an den zu Vertrauenden in Form von Fachwissen und guter Einführung. Wenn jemand dies nicht tut, kann er zwar kurzfristig seine Position stärken und eine gewisse Macht ausüben, schadet sich und seinem Ruf jedoch langfrisitig.

    Was bedeutet Vorbild sein?
    Wir spielen kein Theater, sondern zeigen unser wahres Ich und können auch zu unseren Schwächen stehen

    Vertrauen zu den Kindern?
    Kinder missbrauchen eher selten das Vertrauen ihrer Eltern. Die Vorstellungskraft der Eltern übersteigt manchmal das Verhalten der Kinder. So denken diese gemäss Referent viel mehr an Sex als ihre 14 - 16 jährigen Kinder, denen in Wirklichkeit Sex noch nicht so wichtig ist. Nur wird anstelle von Korrektur oft Strafe angewendet. Kinder haben von Geburt an grosses Vertrauen in ihre Erzieher und ihre Umwelt. Sie spüren instinktiv, wem sie vertrauen können. Allzu oft wird ihnen dieses abgewöhnt durch die Gesellschaft.

    Wieso vertrauen wir jedoch aufs Geld?
    Schon von Klein auf wird uns dies angelernt. Die kleinen vertrauen auf ihr
    Sackgeld, die etwas älteren auf ihr Sparbüchlein, die Erwachsenen auf ihren Lohn und die Börsenwerte.

    Vertrauen zwischen Körper und Seele?
    Wenn die Seele belastet wird, reagiert der Körper mit Krankheiten, hauptsächlich mit psychosomatischen Störungen. Wenn der Körper krank ist, reagiert die Seele mit Angst.

    Die Seele ist angewiesen auf die vertrauensvolle Verbundenheit und Zusammen-gehörigkeit. Diese geistige Verbindung ist wichtig für das Entstehen des Vertrauens und dieses muss immer wieder erarbeitet werden.

    In seiner Praxis erlebt der Referent immer wieder Erlebnisse seiner Patienten und hört deren Fragen nach dem wieso, warum oder was ist der Sinn? So fallen viele während der Midlife - Crisis aus ihrem "Zentrum" und brauchen Hilfe, um wieder in die Mitte zurückzufinden.

    Körper, Seele und Mitwelt sollten zusammenpassen und wir sollten versuchen, mit unseren eigenen Massstäben und zufrieden zu leben.

    Im Anschluss an diesen anfangs nüchtern gehaltenen Vortrag mit all den negativen Beispielen nicht vorhandenen Vertrauens entstand eine angeregte Unterhaltung. Einer der Anwesend vertraut voll auf seine Bauchentscheidungen und auf die Führung durch seinen geistigen Führer.



    Linda's Zusammenfassung des Abends:

    Ver - trauen:
    Wir trauen uns eine Arbeit oder Aufgabe zu.
    Wir wagen etwas und entwickeln Mut um in Demut ausführen zu können.

    Wir müssen zudem lernen, unseren Kopf still werden zu lassen und auf unser Gefühl (Intuition, innere Stimme) zu hören.

    Gedanken, Gefühle und inneres sich verbunden wissen mit der Höheren Führung wollen immer wieder neu in Einklang kommen. Dadurch wächst das Vertrauen innen – wie auch aussen.

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