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Wir alle sind Medien und Heiler

Erschienen in Esotera Nr. 8, 1998

Ein Interview mit Linda Roethlisberger

«Die Medialität ist eine natürliche Veranlagung und steckt in jedem von uns» so das Mentalmedium Linda Roethlisberger im Interview. Mit ihren medialen Trainingskursen will sie diese allgemeine Begabung mit bewährten Methoden zur Entfaltung bringen.

Was beinhaltet die «Mediale Grundschulung» genau?
In der ersten Stufe der «Medialen Grundschule» geht es um Fragen wie «Woher komme ich?»- «Wer bin ich?»- «Was ist der Sinn meines jetzigen Lebens?»- «Was kann und will ich aus mir machen?» In der zweiten Stufe werden die Medialität und die aussersinnliche Wahrnehmung weiterentwickelt. Es geht um Themen wie «Aura», «Chakras», «inkarnierte und nichtinkarnierte Bewusstseinsanteile», «Symbolsprache», «Rückschau», «Voraussicht» und «karmische Zusammenhänge erkennen». In der dritten Stufe entdecken Sie den «inneren Lehrer, Heiler und Ratgeber». Dadurch werden Sie kreativ und innovativ.

Welchen konkreten Nutzen bringt die «Mediale Grundschulung»?
Medialität umfasst das Finden von Lösungen im Alltag, was zum Beispiel die Gesundheit, die Familie oder den Beruf angeht, erweitert die innere Wahrnehmungsfähigkeit für die äussere Wirklichkeit und ist multimedial anwendbar: Sie ist ein Diagnose- und Interventions-lnstrument in Therapie, Beratung und Lehrtätigkeit.

Wie erkennen Sie die medialen Anlagen eines Schülers?
Die Medialität ist eine natürliche Veranlagung und steckt in jedem von uns. Ich erkenne die Medialität eines anderen Menschen zuerst an seiner Aura. Später gibt es dann noch andere Kriterien. Bei manchen Menschen kann ich die medialen Fähigkeiten förmlich spüren und sehen.

Wie viele Schüler haben Sie in den letzten Jahren ausgebildet?
Ich bin nicht einverstanden, wenn man sagt, man lässt sich bei uns zum Medium ausbilden. Die Gewichtung liegt im «TRILOGOS» auf der Schulung medialer Fähigkeiten, auf Charakterbildung und Entwicklung. Wir alle sind Medien und Heiler; es ist alles eine Frage des Bewusstseins. Die Grundschulung haben Unzählige gemacht. In den oberen Stufen sind die Kriterien sehr streng. Es geht mir in erster Linie um Menschwerdung, Persönlichkeit, Herzensbildung, Achtsamwerden. Ich freue mich, heute eine von TRILOGOS zertifizierte mediale Trainingsleiterin zu haben. Ein paar andere sind in Ausbildung und schliessen sie bald ab.

Ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit liegt Ihrer Meinung nach in der Entfaltung der eigenen Persönlichkeit. Sind nicht Medialität und Persönlichkeit zwei verschiedene Themen?
Sowohl als auch: Die mediale Entwicklung ist immer auch ein Mittel, um in die eigene Mitte zu finden. Medialität und Persönlichkeit sind deshalb für mich nicht voneinander trennbar. Beides beinhaltet intensive Analyse und Arbeit an sich selbst. Für mich beginnt Medialität da, wo C.G. Jung aufgehört hat, bei der Traumanalyse. In der Medialität erweitert man die Psyche der Persönlichkeit mit parapsychologischem und transpersonalem Wissen.

Wie überprüfen Sie Ihre Wahrnehmungen?
Durch Nachfragen, Wiedergeben des Gehörten, Gefühlten oder innerlich Gesehenen. Schildere ich als Mental-Medium einem Klienten Gestalt, Kleidung und ähnliche Einzelheiten eines Verstorbenen und erkennt dieser ihn, dient mir seine Reaktion darauf zur Kontrolle meiner «inneren Kompassnadel» - so stärkt dies meine Gefühlssicherheit als Vermittlerin. Je ausführlicher ich beschreibe, desto genauer kann ich mich selbst mit Hilfe meines Klienten überprüfen und somit Vertrauen in meine weiteren Visionen haben. Darüber hinaus bieten mir meine Schüler, mein Lehrerteam und der Alltag einen weiteren Spiegel.

Können Sie Geister sehen?
Sie meinen geistige Wesen? Natürlich. Sonst wäre ja alles, was ich sagen, unterrichten und schreiben würde, grob fahrlässig. Geistwesen sind für mich gespeicherte Erinnerungen im Informationsnetz der Zeit, ähnlich wie beim Internet. Die Informationen von diesen Verstorbenen - nichtinkarnierten Bewusstseinsanteilen - lagern als Impulse in der feinstofflichen Welt. Durch den Kontakt mit ihnen und deren Wahrnehmung wird mittels Resonanz wieder alles zurückgeholt und bewusst gemacht. Ein Nichtinkarnierter kann mir deshalb visionshaft erscheinen. Die Materialisation dieses Geistwesens geschieht oft nur so lange, bis das Medium ihn und seine Botschaft erkannt und die Information - ich denke dabei an Symbole - entschlüsselt hat.

Rufen Sie auch Verstorbene herbei? 
Für mich ist es ein Gebot, Verstorbene nie zu rufen. Sie melden sich freiwillig, wenn die Zeit dazu reif ist. Man soll, wie es schon die Religion empfiehlt, den Toten ihre Ruhe lassen. Das bedeutet nicht, dass wir sie nicht wahrnehmen sollen, wenn sie sich freiwillig melden. Wenn wir sie wahrnehmen, müssen wir gleichzeitig schauen, ob es sich dabei nicht um einen Archetyp handelt, eine abgespaltene Erinnerung oder Teilpersönlichkeit.

Wie gehen Sie bei Einzelberatungen beziehungsweise Konfliktberatungen vor?
Zu Beginn jeder Sitzung sage ich, dass ich keine Wahrsagerin bin; es gibt so viele Interpretationsmöglichkeiten der Wahrheiten wie Menschen. Ich gebe lediglich Impulse und Anregungen weiter. Erscheint es mir angebracht, nenne ich auch Adressen anderer Fachleute. Ich weiss, wo meine Grenzen liegen. Mit Fragenden arbeite ich neue Perspektiven heraus, Wege, die teilweise sehr präzise sind. Bei der Ursachenforschung betrachte ich auch die Aura und vergangene Leben. Im Gespräch geht es um das Bewusstmachen von direkt ersichtlichen Verhaltensweisen und das Aufdecken, warum es dazu gekommen sein könnte. Die Reinkarnationsarbeit zeigt auf, was wir in dieses Leben an Aufgaben mitgebracht haben. Bei alledem lasse ich jedem Menschen die Freiheit, seinen eigenen Weg zu gehen. Jeder muss seine eigene Verantwortung leben und auch tragen.

Haben Sie auch schon einmal danebengelegen?
Selbstverständlich! Ich habe noch kein Medium getroffen, das immer hundertprozentig genau arbeitet. Bei mir liegt die Treffsicherheit im Durchschnitt um die 85 Prozent. Fehlleistungen helfen mir, auf dem Boden der Realität zu bleiben. Sie zeigen mir, wie wichtig es ist, nicht überheblich zu werden. So bleibt mir meine grosse Verantwortung bewusst, besonders wenn ich deute oder interpretiere.


 

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