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  • Afghanistan

    Dr. Theo Locher: Wie es zum Schweizer Hilfswerk für afghanische Flüchtlinge kam

    Gründung nach der Pensionierung als Gymnasiallehrer am Wirtschaftsgymnasium Biel vor 18 Jahren. Immer wieder hatte er mit seinen Schülern engagierte politische Diskussionen und wies darauf hin, dass es nötig sei, benachteiligte Länder zu unterstützen. Seine Worte setzte er in die Tat um und gründete in Peshawar/Pakistan kurzerhand eine Schule. Im Herbst 1987 waren es bereits 3 Schulen mit 18 Klassen. Die Schulleitung (alles Afghanen) brachte er dazu, auf Sauberkeit, Pünktlichkeit und Ordnung zu achten, so dass die Schule bald ein Vorbild für alle anderen war. Die Mitarbeiter waren sehr stolz, obwohl sie sich mit weit geringeren Löhnen als ortsüblich zufrieden geben mussten.

    Stand Februar 2005: 7 Primarschulen, 4 Gymnasien, insgesamt über 4100 Kinder und Jugendliche, dazu 15 Mädchenklassen in Afghanistan, Nähkurse für Witwen und behinderte Männer, handwerkliche Ausbildung von jungen Arbeitslosen sowie diverse Hilfsprojekte im Süden Pakistans. Finanzielle Unterstützung durch vermögende Landlords unter den Leitenden ermöglichte die Ausdehnung seiner Hilfe in Südafghanistan und Quetta. Dort entstand eine ambulante Klinik, ebenso Nähkurse für Witwen und behinderte Männer.

    Eine rege Tätigkeit: 120 Frauen nähen jeden Monat je 7 Kleider für Flüchtlingslager und Arme. Jahrelang wurden jeden Monat 60 Flüchtlingsfrauen zu Samariterinnen ausgebildet.

    Dr. Locher schliesst seinen Bericht mit den Worten: "Können Sie sich vorstellen, was es bedeutet, wenn man Ihnen sagen würde, Ihr Kind könne aus finanziellen Gründen nicht mehr zur Schule gehen?"

    Darum gilt sein dringender Aufruf an alle Schweizer(innen) um Unterstützung.

    "Helfen macht  glücklich", meint der bald 84-jährige Flüchtlingsvater und Gründer Theo Locher in seinem letzten Interview (30. Juni 2005) im Bieler Tagblatt weiter. "Es gibt in unserem Land tausende von gebildeten Rentnern mit Führungserfahrung, die ihr Wissen und Können in einem armen Land einsetzen können. Ich weiss, dass es Mut braucht, ein Hilfswerk aufzuziehen", gibt Locher zu. Gleichzeitig weist er auf die damit verbundene Befriedigung hin. 900 Spender stehen heute auf seiner Liste, von denen rund ein Drittel regelmässig einen Obolus beiträgt. Manager, die (evtl. gemeinsam mit jungen, bescheiden zu entschädigenden Idealisten) das Abenteuer "private Entwicklungshilfe" wagen, gibt Locher auch Tips für das Fundrising.

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