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Elementi 35: Der Mann für die grossen Gefühle

Afghanistan-Roman "Drachenläufer"

"Neun Millionen Mal hat sich sein Afghanistan-Roman "Drachenläufer" verkauft. Jetzt hat Khaled Hosseini über das Schicksal der Frauen in seiner Heimat geschrieben..." lese ich gerade in der SonntagsZeitung vom 19. August 2007.

Haben Sie schon gewusst: Ab 2. November in USA - ab 17. Januar 2008 hier bei uns in der Schweiz - kommt die Verfilmung Hosseini’s Weltbestsellers "The Kite Runner" ("Drachenläufer") ins Kino! Sein Bestseller "Drachenläufer" ist als Taschenbuch (BvT, 19.10 Fr.) und neu auch als Hörbuch erhältlich. 

Mit "Tausend strahlende Sonnen" knüpft Hosseini jetzt an den Erstling an. "Nachdem ich ‘Drachenläufer’ abgeschlossen hatte, wollte ich über die afghanischen Frauen schreiben" , sagt er. " Im ersten Roman standen die Männer im Mittelpunkt. Da war also ein substanzieller Teil der Gesellschaft, den ich bisher ausgelassen hatte, eine ungeöffnete Schatzkiste voller Geschichten..." 
Khaled Hosseinis neuer Roman " Tausend strahlende Sonnen" erscheint in der Übersetzung am 27. August auf deutsch (Bloomsbury, 380 Seiten, 38.90 Fr,) 

Stärker als in " Drachenläufer" hat Hosseini hier die wechselhafte Geschichte Afghanistans verarbeitet. Wir erleben, wie das Königreich der Republik weicht (1973), die Sowjets einmarschieren (1979) und zehn Jahre lang von den Mujahedin bekämpft werden. Im afghanischen Bürgerkrieg der 1990-er Jahre bekämpfen sich Paschtunen, Tadschicken und Hazara in ständig wechselnden Allianzen. Millionen von Afghanen fliehen vor der Zerstörung. 

Manche Recherchen waren zu abscheulich für den Roman
Mit den Taliban kommt 1998 die völlige Entrechtung der Frauen. Die absurd-fundamentalistische Auslegung des Islam treibt die weibliche Bevölkerung in Verschleierung, Isolation und Elend. Viele der Episoden, die Hosseini in seinem neuen Werk erzählt, hat er 2003 in Kabul recherchiert. Aber nicht alles, was er vor Ort sah und hörte, findet sich im Roman wieder. "Manches war zu abscheulich", so der Autor: "Darüber möchte ich gegenüber Journalisten nicht reden."

Doch auch ohne diese Abgründe gibt es aus seinem neuen Roman genügend zu lernen. Und gelegentlich einiges zu schmunzeln. Wie etwa über die " Titanic" -Sehnsucht der Kabuler. Die Taliban verboten den Film. Als die Fundamentalisten endlich vertrieben waren, wurden unverzüglich die Videorecorder im Garten ausgebuddelt - und die pakistanischen Raubkopien eingelegt... 

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