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Elementi 38: Aus der Schule - Vom Atmen der Seele

Sommer 2008

In unserer heutigen, hektischen, schnelllebigen, und durch rationalisierte Rhythmen geprägten Zeit, scheint es mir immer wichtiger ab und zu innezuhalten, um eine „Atempause“ einzulegen.

Wir gönnen unserer Lunge tiefe Atemzüge um unser menschliches Überleben zu sichern. Gleichermaßen sollte aber auch die Seele atmen dürfen, um unser geistiges Überleben zu gewährleisten.

Kraft des Gebetes und der damit verbundenen kontemplativen Versenkung, können wir der Sehnsucht unseres Geistes eine Möglichkeit einräumen, sich wieder auf das eigentliche Geheimnis des Lebens zu besinnen. Die Seele, in der sich für uns die göttliche Welt manifestiert, hat dadurch eine wunderbare Chance unserem rastlosen „Erden-Treiben“ folgen zu können. Obwohl es in den letzten Jahren eine deutlichere Hinwendung zum „Gebet“ gibt, sehen es immer noch viele Menschen in unserer „erklärbaren“ Welt als verlorene Zeit an. Meiner Meinung nach finden wir besonders durch das kontemplative, meditative Gebet ohne viele Worte, einen leichten Zugang zu unserer eigenen „Mitte“. Gegen die Zerstreutheit des Alltags versammeln wir uns schweigend vor dem Göttlichen, in unmittelbarer Verbindung zur universellen Kraftquelle, den beruhigenden Mantel der Stille spürend, der sich dabei sanft und tröstend um unsere Schultern legt.

Wenn wir den rauschenden Wasserfall unserer Wörter und Gedanken erst einmal passiert haben, gelangen wir in den stillen „See“ des Schweigens. Hier lässt sich der wirkliche tiefe Frieden unseres Wesens erleben. Wir leben in Gottes Gegenwart und nehmen den Dialog mit ihm auf, wenn wir im Gebet unser Herz öffnen und so die Seele atmen lassen. Durch die dabei gewonnene Tiefe erfahren wir eine intensivere „Menschwerdung“, die den Weg zum Mitmenschen und schließlich zu Gott ebnen kann. Jesus hat in allen Dingen ein Gleichnis für eine tiefere Wahrheit gesehen. Die Tiere, das Wasser, der Stein.... werden für ihn zu lebendigen aussagekräftigen Bildern, die etwas über die Beziehung des Menschen zu Gott preisgeben. In der trilogischen Schulung wird auch in meditativer Versenkung gearbeitet. Der Schüler erfährt sich auf einem behüteten Weg, sorgsam durch eine verbale Meditation geleitet. Die Verbindung zum Schöpfer wird hergestellt und eine Visualisation erzeugt, welche sehr hilfreich dabei ist, sich dem eigenen feinstofflichen Potential zu nähern.

So gelingt es jedem seine eigene Symbolsprache zu erlernen. Durch den Kontakt mit der inneren Stimme fühlt sich die Seele befreit und kann wieder aufatmen. Im Einklang mit dem Herzschlag des Göttlichen sein..., würden wir es uns zu eigen machen unsere Tage mit Gebeten einzurahmen, um wie viel intensivierter und geläuterter wäre unser Sein in dieser Welt...

Ein Vogel ist ein Vogel, wenn er fliegt.
Eine Blume ist eine Blume, wenn sie blüht.
Ein Mensch ist ein Mensch, wenn er betet...
(Phil.Bosmans)

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