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Kolumne - Juni 2020

Die Weisheit des Lebens liegt in unserem Inneren …

Mit diesem bedeutungsschweren Satz möchte ich meine heutigen Überlegungen innerhalb unseres monatlichen Schlüsselbegriffes beginnen. Ich möchte mich heute nun also der Intuition widmen.

Wir haben verschiedene Werkzeuge mit auf unseren Weg in dieses Erdenleben erhalten, um uns auszudrücken, zu erleben und uns zu entwickeln, durch Erkenntnisgewinn.

Zunächst -und so haben wir unseren Themenzyklus begonnen- ging es um die Wahrnehmung, die wir im Außen mittels unserer 5 physischen Sinne durchführen können. Diese 5 Sinne wiederum sind uns vertraut und wir können sie jederzeit als existent überprüfen, ganz einfach, weil wir sie messen können in verschiedener Hinsicht in unserer materiellen Welt und ganz klare Beweisketten aufbauen, wie unsere Sinnesorgane funktionieren und wie die Übertragung des Wahrgenommenen geschieht. Auf jeden Fall lassen sich verschiedene Wahrnehmungsarten ganz eindeutig einem der Sinnesorgane zuordnen.

Als nächstes Instrument verfügen wir über einen Verstand (IQ), der es uns erlaubt, die über unsere 5 Sinne wahrgenommenen Reize zu prüfen zu sortieren oder zu verifizieren, indem wir uns beispielsweise mit Achtsamkeit auf die gemachten Wahrnehmungen focussieren, um dann darüber nachzudenken und vielleicht auch Herleitungen und Schlussfolgerungen durchzuführen. Wir dürfen aufgrund der vielen Experimente und Untersuchungen, die die moderne Neuromedizin durchführen kann als gesichert annehmen, dass diese Funktionalität irgendetwas im Inneren unseres Gehirnes „bewegt“ das sich ebenfalls messen lässt mit entsprechender Medizintechnik. Jedoch nicht mehr und nicht weniger.

Noch niemals konnte bislang ein Wissenschaftler einen Gedanken „sichtbar“ machen oder das Gedächtnis analog einer Bibliothek eindeutig im Hirn ausfindig machen. Hier betreten wir also erstmals nicht messbares Terrain, jedenfalls was das Denken an sich anbelangt.

Desweiteren verfügen wir noch über unsere Gefühle und Emotionen (EQ). Es handelt sich dabei, anders als Gedanken, um „Bewegungen“, die sich überall in unserem inneren Körpererleben bemerkbar machen und eben nicht nur einer ganz bestimmten Region zuzuordnen sind. Haben Sie sich einmal bei einer Welle der Angst die innerliche Frage gestellt: „Wo spüre ich in diesem Augenblick die Angst?“ (Das können Sie natürlich auch mit allen andersartigen innerlichen Regungen, die wir Gefühle nennen, durchführen).

Interessanterweise können die Wissenschaftler auch unsere Gefühle zusätzlich zu dem oben festgestellten innerlichen Ort als Aktivierung von bestimmten Gehirnregionen feststellen, das „fühlen“ wir allerdings nicht, messen es nur.

Bei dem Versuch zu erklären was Gefühle, sind müssen wir vielleicht bereits noch diffuser antworten als dies bereits bei den Gedanken der Fall war, da es mit dem uns zur Verfügung stehenden Wortschatz bereits unzureichend darzustellen ist.

Was wir jedoch wieder von unseren Wissenschaftlern eindeutig messbar dargelegt erhalten, ist dass diese verschiedenartigen Werkzeuge in der hier gemachten Reihenfolge eine deutliche Zunahme an Geschwindigkeit ihres Ablaufes zu verzeichnen haben. So sind unsere Sinnesorgane deutlich langsamer als unser Verstand und dieser wiederum vergleichsweise langsamer zu unseren Gefühlen.

Soweit sind alle oben gemachten Ausführungen unserem Zustand, den wir Wachzustand nennen, zuzuordnen und wir können all dieser Werkzeuge nicht nur in der Passivität teilhaben, sondern insbesondere können wir sie aktiv nutzen und lenken.

Dabei sind die Reihenfolgen des Auftretens noch nicht eindeutig geklärte Phänomene, sondern es geht erneut um die Frage nach der „Henne und dem Ei“. Ich möchte Sie hier gleich ermuntern, versuchen Sie doch einmal herauszufinden, was zuerst da ist: der Gedanke, dem das Gefühl (SQ) folgt? Oder haben Sie zuerst ein Gefühl und dann denken Sie darüber nach?

 

Ich möchte mit Ihnen nun in das Land der Träume aufbrechen, um auch hier festzustellen, dass es verschiedenartige -ich möchte bei dem Begriff Werkzeuge bleiben, da wir sonst bereits bei der Definitionsbeschreibung sehr sehr diffus werden müssten-, derer gibt.

Wir alle kennen den Zustand in der Nacht während wir schlafen und eben nicht aktiv beobachtend wach sind, währenddessen wir interessante Dinge „schauen“ und „erleben“. Wir nennen es träumen. So mancher Traum erscheint uns hierbei äußerst real, das müssen selbst die Wissenschaftler zugeben, die ja auch menschliche Wesen sind und selbst träumen.

Und in unseren Träumen ist so Einiges möglich, da es keine räumlichen und/oder zeitlichen Hindernisse gibt. Es gibt auch weniger gedankliche Sperrzonen, die wir alle wegen unserer Tabu- und Schmerz- und Angstthemen aufgebaut haben.

Ich möchte an dieser Stelle nicht darüber spekulieren, woher die Träume kommen und über welche „Kanäle“ in uns diese unser Bewusstsein erreichen. Allerdings wissen wir alle um ihre Flüchtigkeit, sofern wir ihnen nicht unsere bewusste Aufmerksamkeit möglichst gleich nach dem Erwachen schenken.

Es gibt gehäufte Berichte darüber, dass Menschen, die mit einem hartnäckigen Problem, das sie im Wachbewusstsein nicht lösen konnten, im Traume eine Lösung präsentiert bekamen, oft jedoch in Form von Symbolen.

Das wohl bekannteste Beispiel ist der Benzolring des Chemikers Friedrich August Kekulé von Stradonitz, dessen Erfindung ihn im Traum symbolhaft „gezeigt“ wurde.

Könnten wir hierbei nicht bereits das Wort „Eingebung“ verwenden? Ich sage ja das sollten wir, da es sich um einen ganz speziellen Traum handelt, einer Antwort, die nicht aus dem Verstand und dem Nachdenken stammt. Und vor allem auch deshalb, weil sie nicht das Ergebnis einer aktiven Absicht sind, sondern auf uns zukommen in einer gewissen Passivität.

Wenn wir uns nun an dieser Schnur der Eingebungen weiter entlang hangeln, so wollen wir dieser Spur folgen und zurück in unser Wachbewusstsein gehen. Denn es wäre doch eine sehr komfortable Angelegenheit, wenn wir dieses Kunststück auch im Alltag herbeiführen könnten. Auf unserer Spur hilft uns nun die Forschung von Prof. Dr. Stanislav Grof weiter, der sich mit sog. erweiterten Bewusstseinszuständen beschäftigte (Anm.: siehe NEWSLETTER Mai -Bewusstsein) und dabei festgestellt hat, das auch hier eine ähnliche Lösungsgenerierung durch vorherige Absichtserklärung oder Fragestellung urplötzlich und mit dem wachen Verstand von statten ging. Was haben also diese beiden Zustände (Träumen und schlafen bzw. Wahrnehmungserweiterung durch LSD im Wachzustand) gemeinsam? Nun -es ist die tiefe tiefe Entspannung!

Um es kurz zu halten, so lässt sich festhalten, dass wir in einem sehr tiefen Entspannungszustand, zu dem auch ein inaktiver Verstand (damit ist das aktive Denken gemeint) gehört, offenbar urplötzlich Dinge einfach WISSEN, die wir mit all den anderen Werkzeugen so nicht erhalten und das nennen wir: Intuition.

Die nachgeschlagene Definition des Begriffes Intutition ergibt Gleiches wie unsere obige Herleitung:

Intuition w [von latein. intueri = anschauen], E intuition, Bezeichnung für ein unmittelbares Erfahren oder Erkennen eines Sachverhaltes; im Unterschied zu Erkenntnissen, die mittels bewußter, rationaler Denkvorgänge (Beweise, Definitionen, Erläuterungen; Logik) gewonnen werden. Intuition beruht häufig auf im Moment nicht bewußten früheren Erfahrungen, Erinnerungen und Urteilen.

 

Es wartet also offenbar ein äußerst interessantes Werkzeug darauf, entdeckt und eingesetzt zu werden.

Ich habe diese längere Aufzählung, Unterscheidung und Herleitung in erster Linie aus dem Grunde getätigt, weil wir es bei diesem Instrument nun tatsächlich um ein nicht griffiges, herkömmlich wissenschaftlich nachweisbares Instrument handelt. Ein Instrument, das viele Menschen heute aus Unsicherheit und wie ich bereits in vorherigen Newslettern schrieb, auch aus den Sichtweisen eines materiellen Weltbildes heraus, nicht als existent annehmen können. Doch ein solches Annehmen ist die Voraussetzung, dass wir es auch erkennen und einzusetzen lernen und vielleicht hilft dem Ein oder anderen eine klassische Herleitung ein wenig dazu, darauf zu vertrauen, dass es die Intuition gibt und auch zu verstehen, wie sie funktioniert.

Wenn im Außen keine Lösung (mehr) zu finden ist, so haben Sie mit dem Wissen um die Intuition vielleicht einen wirkungsvollen Ansatz dazu.
Doch wichtig ist, dass Sie nicht in der Angst bleiben, denn nur in tiefer Entspannung zeigt die Intuition Ihnen ihre Lösungen. Ich spiele hier bewusst auf die äußeren Bedingungen der aktuellen Zeit an: schalten Sie Ihren Nachrichtensender ab und sprechen Sie wenn möglich nicht ständig über dieses Thema. Vertrauen Sie auf das Leben und erfreuen Sie sich an den gewonnenen Möglichkeiten, aus der Entschleunigung heraus.

Ganz in diesem guten Sinne schreibe ich Ihnen weitere Assoziationen und Impulse für Ihre Innenbeschäftigung der nächsten Wochen auf. Ich hoffe, Sie können Sie nutzen, denn die Intuition liebt es spielerisch zu fabulieren und zu assoziieren, damit sie sich hervortraut:

Erkenntnis / Ahnung / Anschauung / Vorsehung / Wissen / Impuls / Eingebung / Idee / sechster Sinn / Geistesblitz / Bauchgefühl / Imagination / Instinkt / Inspiration / Erleuchtung / Gespür / Gefühl / Intuitionstraining

 

Mit den besten Wünschen und eine innerlich ruhige Zeit wünscht Ihnen
Ihre

Reinhilde Burg

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